Schillernd schöne Schmetterlinge
Nur was man kennt und versteht, kann man auch schützen. Deshalb war ich in diesem Sommer auf einer von der Biologischen Schutzgemeinschaft geführten Schmetterlingswanderung in Schönhagen/Eichsfeld. Das Wetter spielte mit und so waren einige wunderschöne Falter unterwegs.
Wichtig ist es, im Garten nicht nur für eine andauernde Blüte durch verschiedene Pflanzenfamilien zu sorgen, sondern auch entsprechende Wirtspflanzen für die Raupen zur Verfügung zu stellen. Die Raupen der Schmetterlinge haben je nach Art verschiedene Pflanzen zum Fressen gern. Viele lieben Brennnesseln, manche mögen sie im Schatten, manche in der Sonne, manche an einem trockenen Standort, manche an einem feuchten.
Der Schwalbenschwanz (Papilio machaon) ist einer der größten Schmetterlinge Mitteleuropas. Für die Eiablage benötigen die Weibchen Doldenblütler wie Dill, Fenchel oder Wilde Möhre. Dabei werden die etwa 150 Eier so abgelegt, dass jede Wirtspflanze nur wenige Raupen zu versorgen hat. Das erwachsene Insekt lebt auf Trockenrasen, blütenreichen Wiesen und in Gärten.
Das Große Ochsenauge (Maniola jurtina) führt mit den augenähnlichen Farbflecken auf den Flügeln die Fressfeinde in die Irre. Er gehört zur Unterfamilie der Augenfalter. Seine Raupen benötigen Süßgräser und die Erwachsenen bevorzugen violette Blüten, wie Dost, Kratzdisteln, Rot-Klee, Sommerflieder und Brombeeren. Beide sind dabei nicht besonders wählerisch, womit das Ochsenauge zu den relativ häufigen Tagfaltern gehört.
Der Schachbrettfalter (Melanargia galathea) ist an seinem typischen Flügelmuster leicht zu erkennen. Die Weibchen legen ihre Eier auf dem Boden von Wiesen ab, deshalb ist es wichtig, dass die Mahd erst ab Ende Juli erfolgt. Im März des Folgejahres beginnen die Raupen dort die Gräser zu fressen.
Auch der Große Perlmuttfalter (Argynnis aglaja) war gerade aktiv. Die Tiere saugen an der Wilden Karde, an Disteln und Rot-Klee. Die Raupen benötigen verschiedene Veilchenarten (Viola) als Nahrungsquelle.
Der Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni) ist mit zehn bis elf Monaten einer der langlebigsten Tagfalter. Zwei Wochen nachdem der Falter sich aus dem Puppenstadium entwickelt hat, hält er eine Sommerruhe bis in den Herbst. Er überwintert unter Blättern, Dickicht oder Grasbüscheln im Freien und hat dafür körpereigenes Glyzerin als Frostschutzmittel. Will man diesen hübschen Falter unterstützen, pflanzt man für seine Raupen einen Faulbaum (Rhamnus frangula oder Frangula alnus) im Garten an. Die erwachsenen Tiere sind weniger wählerisch und bevorzugen im Sommer rot und violett blühende Pflanzen wie Disteln, Blutweiderich und Sommerflieder.
Der Kleine Eisvogel (Limenitis camilla) bevorzugt feuchte Wälder. Die Raupen, die auch überwintern, fressen am liebsten die Blätter von Roten Heckenkirschen, an denen sie auch ein typisches Fraßmuster hinterlassen.