„In einem Terminkalender ist nichts so wichtig, wie eine Stunde Muße im Garten einzuplanen.“
Johannes Rau

Pflegeleichter Garten

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Im pflegeleichten Garten die Seele baumeln lassen

Ein pflegeleichter Garten fängt mit einer guten Planung an.

Mit einer guten Planung wird der Grundstein dafür gelegt, dass man später die Zeit hat, seinen Garten wirklich zu genießen. Bereits beim Anlegen muss darauf geachtet werden, dass die Wege zwischen den einzelnen Funktionsräumen möglichst kurz bleiben. Die Terrasse sollte nicht zu klein sein, damit man sich aufwändiges Hin- und Herräumen der Möbel erspart. Gartenmöbel aus Holz brauchen mehr Pflege, wie jährliches Ölen und Streichen, als Möbel aus Metall.

Es ist sinnvoll, Wege und Beete durch Kantsteine, Pflasterstreifen oder Einfassungen aus Metall vom Rasen zu trennen. Das erleichtert das Rasenmähen. Ein geschwungener Verlauf ist dabei pflegeintensiver als ein gerader.  Die Beläge für Terrassen und Wege sollten durch feste Verfugung wenig Raum für Unkraut lassen. Dabei finde ich Moos zwischen den Fugen überaus attraktiv. Es verhindert außerdem, dass Unkrautsamen zwischen den Platten keimen. 

Auch die Auswahl der Pflanzen entscheidet viel über den Pflegeaufwand. An den Boden und das Klima angepasste, robuste heimische Pflanzen bauchen kaum Pflege und keinen Winterschutz. Obendrein bietet man damit einheimischen Tieren Lebensraum und Nahrung.

Eine dichte Pflanzung und die Verwendung von Bodendeckern verringern Unkraut. Sie wirken wie eine Mulchschicht. Nackte Erde im Beet sollte generell vermieden werden. In Pflanzlücken zwischen Stauden können sich ausbreitende Zwiebelpflanzen für das Frühjahr gepflanzt oder Einjährige gesät werden.

Hecken sind in vielen Gärten als Sicht-, Schall- und Windschutz unerlässlich. Sie gliedern den Garten und bilden einen ruhigen Hintergrund. Schnitthecken benötigen wenig Platz, sind aber pflegeintensiv. Blütenhecken aus Pflanzen, die von Natur aus nicht zu hoch werden, z. B. Rosen – Deutzie, Rispenhortensien  oder die Weigelie ‚Eva Rathke‘, benötigen mehr Raum, brauchen aber weniger häufig geschnitten werden.

Bei Gehölzen ist auf die richtige Endgröße bzw. auf ein langsames Wachstum zu achten, damit nicht jedes Jahr wieder zur Säge oder Astschere gegriffen werden muss. Nadelbäume sind zwar pflegeleichter als Laubbäume, sind aber ökologisch weniger wertvoll und wirken manchmal langweilig. Schön sind sie als stiller Hintergrund für üppige Blühpflanzen und in Kombination mit Laubbäumen. Das Laub von Bäumen darf in Beeten und Hecken als wertvoller Mulch bleiben und muss nur vom Rasen entfernt werden, um Schimmelbildung vorzubeugen. Hier hilft ein entsprechender Rasenmäher.

Apropos Mulchen: Mulch unterdrückt Unkräuter (weniger Unkrautjäten), hält den Boden feucht (weniger Gießen), die Wurzeln im Sommer kühl und im Winter warm (besseres Wachstum). Organischer Mulch wie Kompost, Laub, Schafwolle zersetzt sich und dienen so als Dünger.

Vor der Pflanzung muss der Boden ausreichend gelockert, alles Unkraut gründlich entfernt und gegebenenfalls der Boden verbessert werden. Das macht erst einmal viel Arbeit, lässt die Pflanzen aber besser wachsen und spart später Zeit für Gießen und Jäten.

Auch wenn man viele dieser Hinweise befolgt, ohne Arbeit geht es auch in einem pflegeleichten Garten nicht. Und das ist gut so. Denn Gartenarbeit ist ein wunderbarer Ausgleich, beruhigt, macht glücklich und zufrieden.

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Viele asiatische Gärten sind relativ pflegeleicht

Bestimmte Gartenformen machen mehr oder weniger Arbeit:

Mehr Arbeit:

  • Gemüsegarten, eine Arbeitserleichterung bieten Hochbeete
  • Obstbäume, hier auf geeignete Höhen achten und ggf. Spalierobst wählen
  • Staudenrabatten
  • Steingarten
  • Rasen
  • Schnitthecken
  • Beete mit Wechselpflanzung
  • viele Rosen
  • viele Kübelpflanzen und Hängeampeln

Wenig Arbeit:

  • Blumenwiesen
  • unbepflanzte Wasserstellen
  • pflegeleichter Ziergarten
  • Bodendecker + Blumenzwiebeln
  • Bestimmte Themengärten (z.B. japanische Gärten, Heidegärten)

Darf ich Ihnen helfen Ihren Garten pflegeleichter zu gestalten: 

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